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VNS-Nachrichten

Der Präsident träumt von einer aktiveren Mitarbeit der VSN/SSPSN-Mitglieder

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Dem nachfolgenden Protokoll der VSN/SSPSN-Vorstandssitzung vom 8. Mai 1999 können Sie entnehmen, dass der Vorstand und die Kommissionen auf eine aktive Mitarbeit der VSN/SSPSN-Mitglieder angewiesen sind. Ich möchte bei dieser Gelegenheit allen danken, die sich seit vielen Jahren für die Interessen der VSN/SSPSN-Mitglieder einsetzen und gesetzt haben - es sind leider nach wie vor einige wenige.

Wenn es uns gemeinsam nicht gelingen wird, frische, jüngere Kolleginnen und Kollegen in die zum Teil "überalterten" Kommissionen und den "greisen" Vorstand zu integrieren, wird vor allem die zentrale Kommissionsarbeit, nämlich Weiterbildungsveranstaltungen in Biologie und Chemie zu organieseiren, mehr und mehr leiden. Es wäre vieles leichter zu bewältigen, wenn die Organisation von Kursen auf mehrere Schultern verteilt werden könnte, denn so bleiben die alten Hasen bei der Stange und die jungen können alte werden.

Die Deutschschweizer Biologiekommission zum Beispiel setzt sich heute praktisch aus dem Präsidenten ad interim Karl Kieser und Eva Fasnacht (Kursverantwortliche ad interim) zusammen. Hier ist dringend Mitarbeit gefragt, melden Sie sich bei:

KISER Karl
Landenbergstr. 11
6060 Sarnen, Tel: 041 660 63 23, e-mail: kibi@bluewin.ch

Nach den Erfahrungen der letzten Jahre, dass sich immer weniger VSN/SSPSN-Mitglieder für das Weiterbildungsangebot an einem Freitagnachmittag mit anschliessender Generalversammlung (GV)/Assemlée génerale (AG) anmelden, hat der Vorstand beschlossen, eine andere Form/Zeit für die GV/AG 1999 zu suchen. Als Päsident kann ich mir vorstellen, dass in Zukunft die jährlich durchzuführende GV/AG im Turnus vor oder nach Kommissionssitzungen in der Deutschschweiz bzw. Romandie stattfinden wird. Damit ist ein besserer Kontakt zwischen Vorstands- und Kommissionsmitgliedern möglich und lokale Rahmenprogramme können organisiert werden..

Als Pilotversuch für die GV/AV 1999 ist das Datum der DCK-Kommissionssitzung vom Samstag, 13. November 1999 im Raum Zürich vorgesehen.

Ich kann nur hoffen, dass mein Traum von aktiveren Vereinsmitgliedern nicht nur Traum bleibt.

 

Mit freundlichen Grüßen

Willy Bachmann, Präs. VSN/SSPSN

 


Procès-verbal de la séance du comité SSPSN/VSN du 8 mai 1999

 

Présents : Willy Bachmann, Walter Caprez, Maurice Cosandey, Janine Digout, Eva Fasnacht, Karl Kiser, Bernard Monjon, Urs Müller. Excusé : Jeam-Steve Meia.

1 Ordre du jour

Le point 4 de l'ordre du jour, à savoir le règlement des commissions permanentes et l'acceptation du règlement des comptes, a été reporté à la prochaine séance.

2 Procès-verbal

Le procès-verbal de la séance du 29 août 1998 a été accepté.

3 Communications

3.1 Président: La recherche du financement du c+b n'est pas encore achevée. Ce soutien était assuré par la SSIC/SGCI jusqu'au 1.1.1999.

La CSM/SMK ne s'est pas encore prononcée sur le programme de chimie.

3.2 DBK: Karl Kiser est président par intérim de la DBK. Une réunion au mois de juin devrait permettre de désigner un nouveau président.

3.3 CRB: La CRB organise différents cours : la géologie des Alpes, l'écologie forestière, les études d'impact (voir le rapport de cette commission dans le présent numéro).

3.4 DCK: Willy Bachmann et Walter Caprez ont assisté à Saarbrücken et à Alpbach (Autriche) à deux congrès pour les enseignants des sciences expérimentales et mathématiques. C'étaient deux manifestations très intéressantes. Peut-être pourra-t-on en lire un compte-rendu dans un prochain numéro de c+b.

3.5 CRC: Les commissions romandes de chimie, de mathématiques et de physique ont complètement refait les tables numériques. Ces dernières devraient sortir au début de l'année 2000.

La CRC a organisé le deuxième séminaire franco-suisse à Neuchâtel les 17 et 18 mars. 30 Suisses et 20 Français y ont participé. Manifestation réussie.

4 Assemblée générale (AG/GV)

Líassemblée sera découplée de l'AG de la SSPES. Aucune date n'a encore été fixée.

5 Divers

Un concours national de sciences sera organisé pour la première fois en Suisse. Il aura lieu vers le 23 octobre. Cette année, la chimie sera la seule branche, l'année prochaine la biologie viendra s'y ajouter. Le but d'un tel concours est d'éveiller l'intérêt et le plaisir pour les sciences. Dans chaque gymnase, les deux meilleurs élèves de chaque classe seront réunis pour répondre individuellement à un questionnaire à choix multiples. Ce concours devrait être doté de bons prix.

Pour fêter l'Ilmac 99, l'industrie Suisse organise trois journées, l'une à Bâle le 12 octobre, les deux autres à Zürich et Lausanne. Ces manifestations comprennent un spectacle de chimie expérimentale et une conférence de Roman Kaiser (Givaudan) sur les odeurs.

Mérite d'être soutenu : Thomas Braschler, 21 ans, étudiant bernois à l'Université de Lausanne et médaillé d'or aux Olympiades de chimie de 1996, a décidé d'organiser une équipe suisse pour les Olympiades de biologie d'Uppsala (juillet 1999).

6 Agenda

La prochaine séance du comité aura lieu le samedi 28 août à 14h30 au restaurant Hirschengraben à Berne.

Le secrétaire, Bernard Monjon

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Des nouvelles de la CRB

La Commission Romande de Biologie s'est réunie en mars et en juin. Voici un résumé des points importants qui ont été débattus :

Pour la CRB : Jean-Steve Meia

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Nationaler Chemie- Wettbewerb 1999

Alle die das c + b lesen wissen aus dem c+b 1/99, dass im Oktober 1999 ein Nationaler Chemie-Wettbewerb geplant ist. Organisiert und durchgeführt wird dieser durch den VSN, mit Unterstützung durch die NSCG (Neue Schweizerische Chemische Gesellschaft).

Dieser Wettbewerb soll ein Probelauf werden für Nationale Wettbewerbe in allen naturwissenschaftlich-technischen Fächern des Gymnasiums. Sekretariat für den Chemie-Wettbewerb ist die Geschäftsstelle von „Schweizer Jugend forscht" in Basel.

Vortragsveranstaltungen im Rahmen der International Chemistry Celebration 1999

Die in dreijährigem Turnus jeweils anlässlich der ILMAC in Basel durchgeführte Gross-veranstaltung für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten (1996 ca. 1000 Teilnehmer) wird dieses Jahr nicht nur in Basel (Dienstag, 12.10.99), sondern auch in Zürich (Mittwoch, 6.10.99) und in Lausanne (Donnerstag, 7.10.99) stattfinden. Eine Experimentalvorlesung „Vom Feuer zu den Orbitalen zu molekularen Maschinen" von Prof. von Zelewsky und Prof. Emmenegger (Uni Fribourg) und ein Dia/Video-Vortrag von Dr. R. Kaiser (Givaudan) „Jagd nach neuen Düften und Molekülen - im Urwald" machen den Besuch dieser Vortrags-veranstaltungen mit ganzen Klassen höchst empfehlenswert.

Noch im Juni 1999 werden alle Rektorate von Schweizer Gymnasien einen Brief erhalten mit der Bitte, diesen an alle Chemie-Lehrkräfte ihrer Schule weiterzuleiten. Dieser Brief (selbstverständlich für die Romands französisch) wird alle Details und Anmeldetalon enthalten sowohl für den Nationalen Chemie-Wettbewerb wie auch für die Vorträge.

Wir richten an alle Chemie-Kolleginnen und -Kollegen die Bitte und die Aufforderung, durch Mitmachen am Chemie-Wettbewerb (mit den besten 5-15 Chemie-Schülerinnen und -Schülern jeder Schule) und durch zahlreiche Teilnahme an den Vortragsveranstaltungen etwas zu tun für die Förderung der Chemie-Begabten und für den „Chemie-Plausch" vieler Schülerinnen und Schüler. Und gleichzeitig können wir damit dazu beitragen, dass die Chemie als gymnasiales Fach und die Gymnasien als Stätte der Allgemeinbildung (wieder) mit Gewicht in der Öffentlichkeit auftreten können.


Bemerkung: In der gedruckten Version des c+b hat bei diesem Artikel der Fehlerteufel gewütet. Hier ist die korrekte Version:

SwissEduc - Chemie: Neuigkeiten


1. Ein neuer Service auf SwissEduc - Der Newsletter

Der Schulserver SwissEduc bietet für alle Fachbereiche - also auch für Chemie - einen neuen Service an: Ab sofort können Sie sich in eine E-mail-Liste eintragen und bekommen regelmässig einnen sogenannten „Newsletter", d.h. ein E-mail mit Neuigkeiten zu denjenigen Fachbereichen, die Sie interessieren (Chemie, Biologie, Physik, Geographie, Informatik, Mathematik, Alte Sprachen, Bildnerische Gestaltung, Deutsch, Englisch, Geschichte und Politik).

(Anm des Fachmasters vom 11.8.01: Dieser Dienst steht leider nicht mehr zur Verfügung)



2. Ein Denk-Pool für Themen aus dem Chemieunterricht:

Eine Idee des Fachbereichs SwissEduc-Chemie.

Wir von SwissEduc-Chemie haben die Idee, mit Hilfe des Chemie-Newsletters einen "Denkpool für Themen aus dem Chemieunterricht" einzurichten, um den didaktischen Dialog unter uns Chemielehrerinnen und Chemielehrern zu fördern. Den Ablauf stellen wir uns folgendermaßen vor:

  1. In SwissEduc-Chemie wird ein Dokument mit didaktischen Überlegungen zu einem Thema aus dem Chemieunterricht veröffentlicht (z.B. Thermodynamik, Zwischenmolekulare Kräfte, etc.)

  2. Sie können nun eigene Ueberlegungen zu diesem Thema an SwissEduc-Chemie per e-mail zuschicken

  3. Diese Beitraege Beiträge werden regelmässig mit dem Chemie-Newsletter via e-mail an alle Abonennten verschickt (siehe oben).

  4. Die Beiträge erscheinen dann zu einem späteren Zeitpunkt in einem zweiten Dokument auf SwissEduc.

Diese Idee kann nur verwirklicht werden, wenn genügend Kolleginnen und Kollegen bereit sind, mitzumachen. Wenn Sie sich von der Idee angesprochen fühlen, schicken Sie bitte ein E-mail an folgende Adresse:

rdeuber@access.ch Stichwort: Interesse am Denkpool

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit und viel Erfolg beim "Chemie-Surfen"!

Roger Deuber, Juraj Lipscher
Kantonsschule Baden
Seminarstr.3
5400 Baden

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Kurse & Veranstaltungen

Chemie zwischen Himmel und Erde - Ein Rückblick; wbz-Kurs Nr. 98.20.03

1. Teil: Aktuelle Probleme der Luftqualität

Vom 21. bis zum 23. April hatte ich zusammen mit 26 Kolleginnen und Kollegen die Gelegenheit, meinen Horizont in lufthygienischer Hinsicht durch ausgewiesene Fachleute in Forschung und Praxis gewaltig zu erweitern. Thema des Kurses war die Beeinflussung der Atmosphäre mit vorwiegend lokalen oder regionalen Auswirkungen, wie Luftverschmutzung, Sommer- und Wintersmog. Aufgrund der großen gesellschafts- und gesundheitspolitischen Bedeutung und der Möglichkeit, physikalische und chemische Grundlagenkenntnisse anzuwenden und zu erweitern, eignet sich die Thematik hervorragend für den Chemie- und Biologieunterricht. Die drei Tage an der EMPA in Dübendorf boten ein vom Kursverantwortlichen Hansrudolf Dütsch sowohl fachlich als auch im Bezug auf die Anwendung im konkreten Unterricht abwechslungsreiches und reichhaltiges Programm. Top-Fachleute wie J. Stähelin vom Institut für Atmosphärenphysik der ETHZ, H. Sommer vom Amt für Wasser, Energie und Luft des Kanton Zürich (AWEL), P. Strähl vom BUWAL oder P. Hofer von der EMPA - unter vielen anderen - waren nicht nur während ihrer Referate, sondern zum großen Teil während des gesamten Kurses anwesend, so, daß sich viele interessante Gespräche entwickeln konnten.

Inhaltlich kann ich an dieser Stelle lediglich exemplarisch einige Zusammenhänge herausgreifen: Im Vortrag „Partikel in der Aussenluft" von R. Gehrig erfuhren wir von der erst seit kurzem bekannten lufthygienischen Problematik der kleinen, lungengängigen Staubpartikel, H. Sommer vom ATAL in Zürich sprach unter anderem über die Problematik der sog. „critical loads" in Ökosysteme, d.h. Einträge von Luftschadstoffen in den Boden, die z.B. im Fall der Stickoxide zu einer Fehlernährung von Pflanzen führen können. Von ihm erfuhren wir auch, dass die Bedeutung der Lastwagen als NO2-Emittenten immer wichtiger wird.

Spezialisten der EMPA führten Demonstrationen zur Motorenprüfung oder Feuerungskontrolle durch und Vertreter des AWEL des Kt. Zürich zeigten uns die Methodik der „Remote sensing detection", bei der die Abgaswerte von Autos während der Fahrt in Echtzeit spektroskopisch gemessen werden können. J. Stähelin sprach in seinem Vortrag „Sommersmog im Tessin" von der grossen Bedeutung der Schadstoffverfrachtung von Grossstädten wie Mailand, und im Vortrag „Raumluft" von R. Gehrig, erfuhren wir, dass Computer ganze Schadstoff-Cocktails an die Luft abgeben können.

Besonders hilfreich für den konkreten Unterricht waren die Demonstrationsversuche von Hansruedi Dütsch, sowie die Gruppenarbeiten mit kompetenter Begleitung.

Ein zweiter Teil von „Chemie zwischen Himmel und Erde" mit dem Thema - Stratosphärische Ozonzerstörung und Treibhauseffekt' ist für das Frühjahr 2000 geplant.

Ich bedaure es sehr, dass ich die Vorträge des ersten Vormittags verpasst habe, da mich um die Geburt meiner Tochter kümmern musste (was natürlich ebenfalls ein wichtiges Ereignis ist).

 

Roger Deuber, Kantonsschule Baden
Winzerhalde 10
8049 Zürich

e-mail rdeuber@access.ch

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Von der Wiege bis zur Bahre - Möglichkeiten und Grenzen von Oekobilanzen

Wbz-Kurs Nr. 98.20.04

 

Einwegflaschen aus PET oder Mehrwegflaschen aus Glas; die Umweltverträglichkeit von Flughäfen oder Fast-Food-Ketten, ökologische Verbesserungen in in der Produktion - meist dienen Ökobilanzen zur Beantwortung dieser Fragen. Ökobilanzen haben sich in den vergangen Jahren zu einem wichtigen Instrument zur Beurteilung der Umweltverträglichkeit von Produkten, Unternehmen und Prozessen entwickelt. Dabei werden sämtliche Umweltauswirkungen auf die Umweltmedien "von der Wiege bis zur Bahre" in einem Oeko-Inventar erfasst und anschliessend beurteilt.

Die Teilnehmer des Kurses lernen die einzelnen Schritte, die Anwendungsbereiche, aber auch die Schwierigkeiten in der Durchführung von Oekobilanzen von ausgewiesenen Fachleuten aus der Praxis kennen. Besonderer Wert wird dabei auf den aktuellen und zukünftigen Stand der Methodik gelegt. Ein wichtiges Ziel ist die konkrete Umsetzung der Thematik in den Unterricht.

Durch die Anwendung der Thematik im Normalunterricht, vor allem aber in Sonderunterrichtsformen (Schwerpunktsfächer, Ergänzungsfächer, Projektwochen usw.) lässt sich auf interdisziplinare Weise das Spannungsfeld zwischen Forschung, Technologie, Oekonomie und Oekologie aufzeigen. Am Kurs wird auch das Lehrmittel „Lebenszyklus einer Weissblechdose" für die direkte Anwendung im Unterricht vorgestellt.

Programm:

Dienstag, 14.September 1999

 

Mittwoch, 15. September 1999

Ort: ETH Zürich

Datum: Dienstag, 14. September und Mittwoch, 15, September 1999

Kosten: Teilnehmergebühr 180. - plus Unkostenbeitrag für Kursunterlagen

Kurssprache: Deutsch

Anmeldeschluß: 15. Juli 1999

Anmeldung direkt bei der wbz: Frau R. Gretler: Tel 041 249 99 16

Kontaktperson: Roger Deuber, Winzerhalde 10, 8049 Zürich Tel/Fax: 01 342 43 91, email: rdeuber@access.ch

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Weiterbildungskurs «Datenbanken in der Chemie»

Kursziel:

Die Absolventen lernen Datenbanken der Chemie kennen und können einfache Recherchen durchführen.

Ort: Zürcher Hochschule Winterthur

Zeit: 24.9.99, 9.00 bis 17.00 Uhr

Kursleiter: Prof. Dr. H. Bührer

Kosten: CHF 400. - (inkl. Lehrbuch, Kaffee, Mittagessen, Computerbenutzung)

Anmeldung:

Zentrum für Weiterbildung
Frau V. Wehrli
Zürcher Hochschule Winterthur, PF 805
8401 Winterthur
FAX: 052 267 75 35 e-mail: weh@zhwin.ch

Anmeldeschluß: 27. 8.99. Die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt.


Leserbriefe

Der Eignungstest 1998 für das Medizinstudium

Randbemerkungen eines Zürcher Mathematiklehrers

Einleitung

Letztes Jahr wurde an den Universitäten Basel, Bern, Fribourg und Zürich die Zulassung zum Medizinstudium erstmals vom Bestehen des "Eignungstests für das Medizinstudium" (EMS) abhängig gemacht, und die Schweizerische Hochschulkonferenz empfiehlt die Anwendung des Tests auch für dieses Jahr. Das mit der Durchführung betraute Zentrumfür Testentwicklung und Diagnostik am Psychologischen Institut der Universität Fribourg hat über Durchführung und Ergebnisse des EMS 1998 einen Bericht veröffentlicht (Bericht 4), auf den sich meinefolgenden Überlegungen beziehen. Der Bericht ist auf dem Internet unter der Adresse http://www.unifr.ch/ztd erhältlich. Der EMS wurde aus Deutschland übernommen, wo seit 1986 bei 12 Anwendungen 300'727 Personen getestet wurden. Inzwischen ist er dort, vor allem aus Kostengründen, wieder abgeschafft und durch ein Auswahlverfahren nach den Kriterien „Abiturnote" und „Wartezeit" ersetzt worden. Der Test soll nicht über die Eignung als Arzt, sondern über den vermutlichen Studienerfolg Aufschluß geben. In Deutschland wurde ermittelt, daß das Testergebnis mit den Ergebnissen der Ärztlichen Vorprüfungen eine Korrelation von 0.45 aufwies, was gemäß dem Bericht „ein sehr hoher Wert im Vergleichzu anderen bekannten Prognosekorrelationen" ist. Der Test zerfällt in neun Untertests, die im wesentlichen gleich gewichtet werden. Besonders gut korrelieren die Ergebnisse der Untertests „Quantitative und formale Probleme" (0.39), „Diagramme und Tabellen" (0.37), "Medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis" (0.36) und „Textverständnis" (0.35). Die weiteren Untertests lauten: „Musterzuordnen", „Schlauchfiguren" (räumliches Vorstellungsvermögen), „Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten", „Figuren lernen", „Fakten lernen". Im erwähnten Bericht werden zu jedem der Untertests Muster aufgeführt. Die folgenden Äußerungen nehmen, soweit sie Meinungen ausdrücken, keinerlei Repräsentativität in Anspruch. Sie entsprechen meinen ganzpersönlichen Ansichten. Ebenfalls stützen sie sich primär auf die Verhältnisse im Kanton Zürich, wo der für das Ausbildungswesenzuständige Regierungsrat („Bildungsdirektor") die Schulen durchunablässiges Reformieren in Atem hält.

 

Back to Basics

Die vom MAR abgelöste Maturitätsanerkennungsverordnung hielt kurz und bündig fest: „Ziel der Maturitätsschulen aller Typen ist die Hochschulreife." Nach dieser Bestimmung dienen EMS und Maturitätsprüfung demselben Zweck. Sie sollen die Studierfähigkeit prüfen, der EMS allerdings nur für das Gebiet der Medizin. Da dieprognostische Kraft des EMS gut belegt ist, sollte ein Vergleich auch ein Licht auf die Ziele der Maturität werfen. Stimmen EMS und Maturitätsprüfung in ihren Anforderungen überein, oder laufen siedoch zumindest in dieselbe Richtung? Dies ist keineswegs der Fall; vielmehr wirkt der EMS in der heutigen pädagogischen Landschaft gewissermaßen wie ein Flankenstoß. Nach dem neuen Maturitätsanerkennungsreglement (MAR) streben die Schulen „eine breit gefächerte, ausgewogene und kohärente Bildung" an und sind Maturandinnen und Maturanden „fähig, sich Zugang zu neuem Wissen zu erschließen, ihre Neugier, ihre Vorstellungskraft und ihre Kommunikationsfähigkeit zu entfalten sowie für sich und in Gruppen zu arbeiten". Weiter liest man im Artikel, der die Bildungsziele für Maturandinnen und Maturanden formuliert: „Sie sind fähig, sich klar, treffend und einfühlsam zu äußern, und lernen, Reichtum und Besonderheit der mit einer Sprache verbundenen Kultur zu erkennen." Der EMS prüft dagegen ohne jeden Respekt vor derart weitgesteckten Zielen, ob die angehenden Medizinstudenten zum Beispiel sorgfältig lesen, mit Zahlverhältnissen sicher umgehen, zuverlässig memorieren und räumliche Figuren („SchlauchÞguren") erkennen können. Um allfälliger Trainierbarkeit vorzubeugen, wird ganz auf spezielles Wissen verzichtet. Geradeheraus gesagt: Der EMS foutiert sich um alles, was man etwa als „gymnasiale Bildung" oder „Allgemeinbildung" bezeichnen könnte. Auch prüft er in keiner Weise die Fähigkeit, „in Gruppen zu arbeiten" (eine der heiligen Kühe der didaktischen Szene). Im Gefolge des MAR sind auf Anordnung der Behörden an allen Gymnasien neue Leitbilder und Lehrpläne wie Pilze aus dem Boden geschossen. Die darin gesteckten Ziele kann man kurz zusammenfassen. Angestrebt wird ausnahmslos die planmäßige Herstellung tüchtiger, dazu geistig, seelisch und körperlich gesunder und außerdem noch für die Gesellschaft nützlicher Gutmenschen. Das Schicksal solch hochfliegender Bilder und Pläne ist klar. Über den ähnlich verstiegenen Lehrplan der Zürcher Primarschule konnte man kürzlich lesen: „Eine wissenschaftliche Evaluation des geltenden Lehrplanes hat ergeben, daß dieser den Lehrern zwar bekannt ist, sie sich bei der Planung und Gestaltung des Unterrichts aber kaum daran orientieren" (NZZ, 19. März 1999). Dieser Befund bezeugt den gesunden Menschenverstand der Zürcher Volksschullehrer, bedeutet aber, daß der Unterricht zur Zeit abseits des Lehrplanes stattfindet. Damit ist jedoch der Gegensatz, in welchem sich der EMS zur gegenwärtigen Bildungslandschaft befindet, noch nicht klar genug beschrieben. Ein pädagogisches Modewort ist die „Schülerzentriertheit". Der EMS dagegen ist kompromißlos „gegenstandsorientiert". Phantasie ist bei der Bearbeitung eher schädlich, außer man bringe das räumliche Vorstellungsvermögen mit Phantasie in Verbindung. Der EMS prüft mit andern Worten primär Fähigkeiten, die nach den herrschenden pädagogisch-didaktischen Dogmen geringgeschätzt werden. Besonders auffällig tritt dies im Untertest „Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten" zutage, wo es nur darum geht, zum Beispiel in einem sehr langen Text möglichst schnell möglichst viele, die mit zwei Querstrichen versehen sind, die entweder beide unten, beide oben oder je einer unten und oben angebracht sind, zu markieren. Solches zu verlangen, gilt heute bei vielen Pädagogen schon fast als anstößig. Den Primarlehrern im Kanton Zürich ist es verboten, prüfungsmäßig Diktate durchzuführen, und an den Gymnasien gilt fehlerhaftes Arbeiten (auch sehr fehlerhaftes) zunehmend als Kavaliersdelikt.

 

Genügen Dreisatz und Textverständnis für ein Medizinstudium?

Dem Mathematiklehrer fällt auf, daß der Test keinerlei besondere mathematische Kenntnisse und Fähigkeiten erfordert. Was in den Untertests „Quantitative und formale Probleme" sowie „Diagramme und Tabellen" verlangt wird, beschränkt sich auf den freien und sicheren Umgang mit Verhältnissen, das heißt eigentlich auf die Beherrschung des Dreisatzdenkens - welches schon in der Primarschule geübt wird. Dies ist einigermaßen erstaunlich, da die Vorprüfungen, mit deren Ergebnissen der Test gut korreliert, bekannt sind für strenge Anforderungen in Mathematik und Naturwissenschaften. In Genf haben Absolventen des gymnasialen „type classique" deswegen nur geringe Chancen. Im Untertest „Textverständnis" werden, in der Formulierung des Berichts, „sehr komplexe Informationen in teilweise stark verschachtelten Sätzen dargeboten". Der Test verlangt die präzise Auswertung dieser Informationen. Die Verwendung von Sprachkompetenz als Eignungskriterium wird nicht nur damit gerechtfertigt, daß deren Komponenten als bedeutsame Faktoren in den meisten Intelligenz- und Fähigkeitskonzepten empirisch nachgewiesen werden konnte, sondern auch damit, daß Sprachkompetenz nötig ist zur selbständigen Einarbeitung in eine neue Thematik. - Als Mathematiklehrer kann ich der zentralen Bedeutung, die dem Textverständnis beigemessen wird, nur zustimmen. Sogenannte „Textaufgaben" (früher hießen sie „angewandte" oder „eingekleidete" Aufgaben) sind unter den Schülern gefürchtet. Häufig wird schon eine geringfügige Schachtelung im Satzbau zur unüberwindlichen Barriere. Ich erinnere mich an das Beispiel einer Geometrieaufgabe, die mit Hilfe eines Nebensatzes formuliert war, und welche die Schüler einer Klasse (8. Schuljahr) als unverständlich deklarierten. Nachdem die Aufgabe (auf meine ausdrückliche Aufforderung hin) von den Schülern in Hauptsätze zerlegt worden war, wurde sie sofort als leichtverständlich taxiert. Exakte Vergleiche mit früheren Zeiten sind naturgemäß schwieriganzustellen. Doch scheint es naheliegend, daß der übertriebene Hang zur „Schülerzentriertheit" die Fähigkeit zu vernachlässigen tendiert, äußerlich gegebene Sachverhalte zu erfassen, und wohl auch dem Willen dazu kaum förderlich ist.

 

Könnte man das Gymnasium weglassen?

Da der EMS kein gymnasiales Wissen erfordert und man sich überdies ohne weiteres vorstellen kann, daß ein(e) intelligente(r) Fünfzehnjährige(r) den Test bestehen könnte, stellt sich diese ketzerische Frage von selbst. Der Bericht beruft sich darauf, daß Eignungstests vor allem das Potential prüften, sich in einer neuen, zukünftigen Situation zurechtzufinden, während Schulnoten stärker von vergangenen Bildungsanstrengungen abhängigseien. Genügt das vom Test bestätigte Potential allein schon fürein Medizinstudium, oder ist gymnasiales Wissen zusätzlich nötig? Die schon angeführte Tatsache, daß an der Genfer Universität die vom "type classique" herkommenden Maturanden nur geringe Chancen haben, die Vorprüfungen zu bestehen, deutet darauf hin, daß eine gewisse Aktualisierung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Potentials am Gymnasium unerlässlich ist. Ein gewandter und sicherer Umgang mit Zahlverhältnissen weist auf gute mathematische Begabung hin, wie sich deutlich im gymnasialen Mathematikunterricht zeigt. Wenn eine solche Begabung vorliegt ist, darf angenommen werden, daß ein Schüler während seiner Gymnasialzeit die Grundlagen lernt, die ihm später erlauben, den Vorlesungen des ersten propädeutischen Jahres zu folgen. Sogar eine wenig schulfreudige Gymnasiastin wird bei guter Begabung genügend Kenntnisse beiläufig auflesen und mitnehmen. Interessante Fragen knüpfen sich an die behauptete Untrainierbarkeit des EMS. Zwar wird eine vorgängige Beschäftigung mit Beispielaufgaben empfohlen; wichtig ist jedoch, was mehrere Untersuchungen gezeigt haben sollen, daß vor allem hinsichtlich der Kosten aufwendigere Trainingsverfahren keinen nennenswerten Zugewinn bringen. Eine andere Frage scheint jedoch, ob und inwiefern etwa das Textverständnis, oder vielleicht besser: die Gewohnheit des aufmerksamen Lesens, durch langfristiges Insistieren gefestigt werden kann. Ebenfalls stellt sich die Frage, inwiefern ein Fach wie die Darstellende Geometrie das räumliche Vorstellungsvermögen verstärken kann. Daß in einem solchen langfristigen Sinn der Test in gewissem Maße trainierbar ist, schließt der Bericht nicht aus. In Bezug auf kulturelle Unterschiede zwischen den Sprachgruppen sagt er zum Beispiel: „Mögliche generelle Fähigkeitsunterschiede … im Vergleich der Kulturen können vorhanden sein, die beispielsweise auf Unterschiede im Schulsystem zurückzuführen sein können."

 

Das Maturitätszeugnis verbürgt keine Studierfähigkeit mehr

Die Einführung des EMS macht unmißverständlich klar, daß das Maturzeugnis seiner ursprünglichen Zielsetzung, Hochschulreife zu verbürgen, nicht mehr gerecht wird. Auch die Zustände an den Westschweizer Universitäten Genf, Lausanne und Neuenburg, wo man auf Numerus Clausus und EMS bisher verzichtet hat, sprechen eine deutliche Sprache. Verschärfte Vorprüfungen sollen nachholen, was nicht zu Beginn vom EMS bewirkt wurde. In Genf fallen durchschnittlich rund zwei Drittel der Studentinnen und Studenten beider ersten medizinischen Vorprüfung durch. An andern Hochschulen verbreiten sich ebenfalls verdeckte Aufnahmeprüfungen. So findet an der ETH Zürich nach den Worten ihres Präsidenten eine „Aufnahmeprüfung nach dem ersten Jahr" in Form des ersten Vordiploms statt (NZZ, 6. Februar 1998). Die Einführung des EMS ebenso wie das Aufkommen verdeckter Aufnahmeprüfungen sind unausbleibliche Folgen des Niveauverlustes der Matur. Es ist wohl aussichtslos, Ursachen und Wirkungen dieser schleichenden Entwicklung auseinanderzuhalten. Dagegen kann man mehrere gleichgerichtete Strömungen erkennen, welche alle mit dem Qualitätsverlust der Matur einhergehen. Da ist zunächst der immernoch zunehmende Druck von Eltern und Schülern. Die Gymnasiastenquoten sind ständig gewachsen, stehe dahinter nun ein Drang nach Prestige oder die Hoffnung, das Maturitätszeugnis garantiere eine guteberufliche Zukunft. Tatsächlich erleichtert die Matur den Zugang zu einem wachsenden Spektrum von nichtakademischen Berufen. Dieses Spektrum reicht von der Dentalhygienikerin und dem Physiotherapeuten bis zur Stadtpolizistin. Schon rekrutieren einzelne Fachhochschulen gezielt Nachwuchs bei den Gymnasien, wobei sie das vorgeschriebene einjährige Berufspraktikum umgehen (NZZ, 15. März 1999). Wenn es nach der Meinung besonders fortschrittlicher Zeitgenossen ginge, gäbe es auch bald keine Kindergärtnerinnen mehr ohne Matur. Die Nivellierung geht einher mit einer Didaktik, welche den Leistungsverfall fördert, indem sie eine missverstandene „Schülerzentriertheit", Gruppenarbeit am falschen Ort, „Werkstattunterricht" an Stelle von anspruchsvoller Gedankenarbeit propagiert. Im Zusammenhang mit dem MAR war die naive Ansicht zu hören, das neue Reglement trage zu einer Erhöhung des Niveaus bei. Für den im Kanton Zürich weitverbreiten Typus B, der jetzt von entsprechenden Nachfolgeprofilen abgelöst wird, bedeutet der Übergang jedoch den Verzicht auf Doppeltzählung der Mathematik (und der andern früheren Kernfächer) und die Zusammenfassung der drei naturwissenschaftlichen Noten in einer einzigen Maturnote. Wer die Schulrealität kennt, weiß, daß allein schon dadurch das Anspruchsniveau der neuen Matur beträchtlich sinken muß. Das neue Reglement, entstanden aus der Not der Verwaltungsbeamten, mit einer ständig zunehmenden Schulvielfalt zurecht zu kommen und diese zugleich in einen europäischen Rahmen einbetten zu müssen, löst das Problem des Hochschulzugangs in keiner Weise, sondern verschärft es. Um sich zu entlasten, hat die bildungspolitische Bürokratie das Problem den Schulen aufgehalst, von denen sie jetzt Flexibilität fordert.

 

Die Doppelrolle des Maturitätszeugnisses

Vom Mathematiklehrer wird erwartet, daß er die mathematischhochbegabte zukünftige Astrophysikerin gleichzeitig mit dem Schüler, der nach der Matur die Hotelfachschule besuchen will, in Differentialrechnung unterrichtet. Die neuen Promotionsbestimmungenerlauben es einem Schüler, ein Fach praktisch abzuwählen. Eine Zwei in Mathematik kann problemlos ausgeglichen werden, und dies über Jahre hinweg. Nicht einmal an einer der vielgeschmähtenamerikanischen High Schools ist so etwas möglich. Auf der Homepage der „Burnt Hills - Ballston Lake High School" - der öffentlichen Schule im Bundesstaat New York, die ich vor vierzig Jahren als AFS-Schüler während eines Jahres besuchen durfte, sehe ich, daß dort die Fachschaft Mathematik individuell entscheidet, ob ein Schüler oder eine Schülerin die nötigen Voraussetzungen mitbringt für den abschließenden Jahreskurs in Differentialrechnung, und daß wöchentlich zehn Stunden Hausarbeit erwartet werden. Unter solchen Voraussetzungen soll, nach den Vorstellungen der Behörden, vermehrt der Wettbewerb unter den Schulen spielen: Brav wie Lämmer werden sich die Schüler an die Schulen drängen, wo sie am meisten lernen können. Wie weitsichtig und sachkundig zum Beispiel der Zürcher Kantonsrat Studienprobleme zu lösen versteht, hat erbewiesen, als er, um den Numerus Clausus abzuwenden, vor einigen Jahren ein Spitalpraktikum für die angehenden Medizinstudentenverordnete. Das Spitalpraktikum war undurchführbar. Es handelte sichum reines Wunschdenken, bar jeglicher Sachkenntnis. Auch die Vorstellung, im Kampf um die Schüler würden diejenigen Schulen obsiegen, an welchen am intensivsten gearbeitet und am meisten gelernt wird, beruht auf dem schierem Wunschdenken von Politikern, welche die Schulrealität nicht kennen und um Lösungenverlegen sind: Keine einzige Bestimmung von MAR oder neuem Zürcher Mittelschulgesetz hindert die bestehenden Gymnasien daran, mit einer Senkung der Leistungsansprüche bei gleichzeitiger Erhöhung des Unterhaltungswerts auf Schülerjagd zu gehen. Ganz im Gegenteilverstärkt die vorgesehene Schülerquote, das heisst die Bemessung des Budgets nach der Schülerzahl, den Anreiz zur Mengenausweitung; es fehlt dagegen jeglicher Anreiz für eine Steigerung der Leistungsansprüche. Die Qualitätskontrollen, über die im Momentgerade viel geredet wird, taugen nicht zur Kontrolle des fachlichen Anspruchsniveaus. Sie werden von Schulleitung und Schulkommission (der früheren Aufsichtskommission) durchgeführt, was bedeutet, daß Fachkompetenz höchstens zufällig im Spiel ist; folglich müssen sich die Kontrollen normalerweise auf eine Beurteilung des Unterrichtsstils beschränken. Auch ein pädagogisch einwandfreier Unterricht kann aber auf tiefem fachlichem Niveau stattfinden. So ist zwar zu erwarten, daß die Verbreitung verdeckter Aufnahmeprüfungen an ETH und Universitäten den Markt öffnet füreinige ausgesprochene Elitegymnasien. Möglicherweise werden sichlängerfristig Verhältnisse herausbilden wie in vielen andern Ländern auch: Wer ein anspruchsvolles, beruflich erfolgversprechendes Studiumanstrebt, sieht sich auf eine kleine Auswahl von Gymnasien verwiesen. Auch mögen begabte Schüler, die sonst weit unterfordert wären, mit der Zeit sich an solchen Elitegymnasien zusammenfinden. Auf der andern Seite öffnet sich ein breiter Markt für ausgesprochene Billiggymnasien, an denen Schüler ohne alle intellektuellen Interessen sich ein Maturitätszeugnis für den bequemen Einstieg in eine nichtakademische Berufslaufbahn erwerben können. Solche Billiggymnasien bilden unter anderem eine starke Konkurrenzfür die neugeschaffene Berufsmatur. Sie bieten größere Möglichkeiten auf bequemere Weise. Vom Maturzeugnis, welches einmal Studierfähigkeit bescheinigt hat, wird dann nur noch der Name übrig bleiben. Das kurz vor der Abstimmung stehende neue Mittelschulgesetz des Kantons Zürich mag die Arbeit der Verwaltung erleichtern, indem es unvereinbare Dinge administrativ unter einen Hut bringt. Wie es die Qualität der Schulen verbessern soll, ist unerfindlich. Zwar regelt es viel Nebensächliches, dessen Regelung allerdings überfällig war. (Es fehlte bisher ein Mittelschulgesetz.) Doch dringt gleichzeitig, in plumper Verkennung ihrer Grenzen, Politik in Gebiete vor, in denen sie nichts zu suchen hat. Die wirtschaftlichen Probleme der Gegenwart werden zum Vorwand genommen, Bildungspolitik mit bisher nicht dagewesener Konsequenz in reine Ausbildungspolitik zu verkehren, wodurch die Umbenennung der ehemaligen Erziehungsdirektion in „Bildungsdirektion" einen unverkennbar orwellschen Beigeschmack erhält. Mit management-gläubigem Eifer wird das Sekundäre geplant: die „Verbesserung" von Schule und Lehrern, und dabei wird die primäre Frage völlig übersehen. Sie lautet: Wer wird Gymnasiallehrer? Es ist immer schwerer zu sehen, was heute einen wissenschaftlich interessierten jungen Menschen dazu bewegen sollte, an einem Gymnasium zu unterrichten.

Statistik…

Die statistische Interpretation von Zahlen führt bekanntlich durch ein Gebiet voller Fallgruben. („Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!") Überall liegt der opportunistische Mißbrauch nahe, und angesichts des Mangels an statistischer Bildung auch unter Gebildeten ist dabei Straflosigkeit fast garantiert. Der EMS-Bericht überzeugt durch seine offensichtliche Sorgfalt, welche sich vor allem auch in der differenzierten sprachlichen Interpretation der numerischen Ergebnisse äußert. Besonders interessant ist die Abhandlung einer Erscheinung, mit der die deutsche Vorlage des Tests nicht zu kämpfen hatte. Für denschweizerischen Gebrauch mußte der Test auch ins Französische und ins Italienische übersetzt werden. Für die Übertragung („Adaption") von Tests liegen seit 1994 international akzeptierte Regeln vor. Die jeweilige Eigenart der Sprachen hat zur Folge, daß trotz sachlich korrekter Übersetzung, vor allem infolge der sprachlichen Unumgänglichkeit unterschiedlicher Satzkonstruktionen, Fragen von ungleichem Schwierigkeitsgrad entstehen können. Auch kann sich im Untertest „Textverständnis" die Gewichtung der vorgegebenen Informationen ändern. Tatsächlich zeigten sich zwischen den drei Sprachgruppen nur bei den drei Untertests „Muster zuordnen", „Quantitative und formale Probleme" sowie „Figuren lernen" keine statistisch signifikanten Unterschiede, was bedeutet, daß nur dort die Unterschiede nicht das ohnehin zu erwartende Maß des Zufälligen übertrafen. In den sechs übrigen Untertests war die deutschsprachige Gruppe signifikant besser als die übrigen beiden Gruppen. Der detaillierten Analyse dieser Unterschiede widmet der Bericht nicht weniger als 22 Seiten. Im Test von 1998 wurden schließlich, wie allgemein üblich, die drei Sprachgruppen getrennt normiert, wodurch der Test faktisch sprachunabhängig wurde. Schulpolitisch bedeutsam ist die Frage nach dem Zusammenhang von Testerfolg und Maturitätsquote. Die 645 deutschsprachigen Prüflinge entstammten 19 Kantonen und Halbkantonen, von denen allerdings nur 7 mit mehr als 40 Teilnehmern, dagegen 8 mit weniger als 10, 5 (Halb)kantone sogar mit weniger als 5 Teilnehmern vertreten waren. Leider (naturgemäß) fehlt insbesondere der Kanton Genf mit seiner extrem hohen Maturitätsquote von deutlich mehr als 30 %. Die erfaßten Quoten schwanken zwischen 23.3 % (BL mit 50 Teilnehmern) und 9.8 %(TG mit 22 Teilnehmern). Gemäß der Maturitätsquote wurden drei Gruppen gebildet und hinsichtlich des Testerfolges verglichen. Die erste Gruppe umfaßte die 253 Maturanden aus den Kantonen miteiner 18 % übersteigenden Quote (BL, BS, ZH). Die zweite Gruppe wurde aus den 137 Maturanden der Kantone SH, ZG, AG, AR, GL, AI, SO, GR, UR gebildet (Maturitätsquote 13 - 18 %). Die übrigen 255 Maturanden entstammten den Kantonen BE, SG, SZ, LU, OW, NW, TG mit Quoten unter 13 %. Zwar haben sich leichte Unterschiede ergeben. Die mittlere Gruppe erreicht den höchsten durchschnittlichen Testwert (100.8), die erste den tiefsten (100.1), doch liegen die Unterschiede im Bereich des Zufalls (sind nicht signifikant). Die „SKH INFO" vom November 1998 stellt dieses Ergebnis der These gegenüber, daß bei steigender Maturitätsquote auch mehr Personen die Maturität ablegen, deren Fähigkeiten für ein Hochschulstudium nicht ausreichen. Die gewählte Formulierung suggeriert, daß die SKH damit diese These aufgrund der nicht-signifikanten Unterschiede als widerlegt betrachtet. Selbstverständlich ist dies ganz unsinnig, wäre doch die Folge, daß auch bei einer Maturitätsquote von beispielsweise 80 % (wie in Frankreich) der Anteil studierfähiger Maturanden unverändert bliebe. Der Schluß wäre allenfalls dann zulässig, wenn man das Bestehen des EMS mit genereller Studierfähigkeit gleichsetzte und überdies die Repräsentativität der EMS-Teilnehmer unter den Maturanden nachgewiesen hätte.

 

Korrespondenz:

Urs Oswald
Dr.sc.math. ETH Nordstraße 292
8037 Zürich

 

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Comment le Canton de Vaud massacre l'enseignement de la chimie

 

La nouvelle réglementation de maturité est entrée en vigueur dans le Canton de Vaud en août 1998. Elle a créé une incohérence totale en ce qui concerne la chimie dans environ le tiers de ses classes, à savoir dans 22 des 68 classes répertoriées en annexe.

Il faut tout d'abord rappeler que le gymnase vaudois dure 3 ans et que la chimie n'est pas enseignée auparavant. Il est bien prévu une heure de chimie dans un cours de sciences naturelles avant le gymnase, mais l'expérience montre que la plupart des maîtres ne le font pas, car ils ne s'estiment pas assez bien formés pour cela. Les maîtres de chimie des gymnases vaudois doivent donc commencer leur cours par le B.A.BA : corps purs, corps simples, H = hydrogène, etc. Cette situation dure depuis des années, et ne crée pas de difficultés particulières, si ce n'est du retard.

Avec le nouveau réglement, tout change, car le Canton de Vaud a fait démarrer l'ensei-gnement de la chimie en discipline fondamentale (D.F.) et en option spécifique (O.S) en même temps, la même année, dans les mêmes classes, et ceci dès la 1ère année de gymnase. Comme les classes vaudoises sont homogènes, et qu'il n'y a pas de classes à profil scientifique ou à profil littéraire comme en Suisse allemande, tous les élèves des premières classes du gymnase ont commencé la chimie en août 1998 par des cours de D.F. avec un maître le lundi peut-être, et la fraction de classe qui a choisi l'O.S. chimie-biologie a des cours d'O.S. avec un autre maître le mardi peut-être. Ainsi les élèves d'O.S. voient deux fois le même programme avec des maîtres différents. C'est peut-être bon pour les élèves les plus faibles. Mais pour les élèves motivés qui ont choisi l'option, c'est insensé.

Il faut reconnaître que dans trois des 9 gymnases vaudois (Cité, Chamblandes et Beaulieu) l'O.S. est enseignée au moins un trimestre après la D.F. Ce sont les seuls gymnases où une O.S. digne de ce nom est enseignée.

Mais il y a pire. Les gymnases vaudois de Morges, Nyon, Vevey, et deux gymnases de Lausanne (Bugnon + A.Piccard), ont profité de la liberté que leur offre le réglement vaudois pour faire démarrer l'O.S. avant le cours de D.F. qui commence donc 1 ou 2 trimestres plus tard. Le résultat, c'est que, dans les 22 classes considérées (voir en annexe), les maîtres d'O.S. doivent donner d'abord le cours de D.F. et ces élèves le reverront quelques semaines plus tard, et plus lentement, avec le reste de la classe. Dans ces malheureuses classes, le canton de Vaud a réussi, peut-être sans le vouloir, à réduire le cours de O.S. au niveau de la D.F., c'est-à-dire à quasiment anéantir le cours d'O.S.

Consulté à ce sujet, Urs Müller, du comité de la VSN/SSPSN, ne mâche pas ses mots : «Ce que le Canton de Vaud se permet ici ne mérite pas l'appellation de maturité !»

Ce rapport a reçu l'approbation unanime des 24 maîtres de chimie vaudois et de 8 des 9 chefs de file.

Maurice Cosandey

 

Annexe

Etat de l'enseignement de la chimie dans les Gymnases vaudois, en 1ère année de la voie maturité, dans l'année scolaire 1998-1999.

24 classes commencent l'OS après la DF (cas favorable) :

22 classes commencent l'OS en même temps que la DF (cas difficile) :

22 classes commencent l'OS avant la DF (cas inadmissible) :

1M2+1M3 ont la DF au 3ème trim. et l'OS au 2ème sem.

Les classes qui n'ont pas d'OS du tout, comme la 1M7 du Bugnon, ne figurent pas dans le présent rapport.

Résumé : Sur les 9 gymnases vaudois, il y en a 3 à 4 qui peuvent être qualifiés de «modèles» car ils offrent la DF avant l'OS. Ce sont Beaulieu, Chamblandes, la Cité et une partie de Morges. Les autres classes de Morges et les 5 autres gymnases présentent une répartition de l'enseignement de la chimie qui est déséquilibrée entre la DF et l'OS.

M. Cosandey

 

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Evolution; kritische Bemerkungen zu einem kritischen Lehrbuch

Der Dezembernummer von c+b lag der Prospekt eines neuen Lehrbuches zur Evolution1 bei. In ausserordentlich übersichtlicher grafischer Gestaltung ist viel Material zum Thema mit grösstenteils neuen Abbildungen zusammengetragen worden - eine wahre Fundgrube für den Unterricht! Da in den gängigen Biologiebüchern für die Oberstufe Evolution immer nur ein Teilthema ist, wird man zunächst mit Freude zu diesem speziellen Lehrbuch greifen. Erst bei näherem Hinschauen wird die Besonderheit sichtbar. Sie liegt in der weltanschaulichen Parteilichkeit: jedes Teilgebiet der Evolution (und damit eigentlich die ganze Biologie!) wird so dargestellt, daß neben der Evolutionstheorie als Gegenposition immer auch die Schöpfungslehre beigezogen wird. Liest man das Buch im Wissen um diesen Standpunkt und mit gegebenem Interesse an weltanschaulich-philosophischer Diskussion, ist es sehr anregend. Die Verfasser bemühen sich um eine klare und ehrliche Darstellung. So bringen sie jeweils den Einbezug der Schöpfungslehre in einem farbig unterlegten Kästchen unter dem Titel „Grenzüberschreitung: Schöpfungslehre".

Da im Rahmen der Mikroevolution die Wirkung der klassischen Evolutionsfaktoren kaum wegdiskutiert werden kann, wird streng zwischen Mikro- und Makroevolution unterschieden. Makromutationen wurden aber nie beobachte, sie sind auch molekulargenetisch kaum vorstellbar. Damit liegt eine Wissenslücke vor, welche die Verfasser mit der Hypothese Gott zu füllen versuchen. Sie gehen von der Existenz von sogenannten Grundtypen aus, die mit Familien, Gattungen oder Arten zusammenfallen, nicht etwa mit Klassen oder gar Stämmen und nehmen an, daß es sich jeweils um Produkte von direkten Schöpfungsakten handelt. Man könnte also in Abwandlung des bekannten Satzes von Linné formulieren: „Wir zählen so viele Grundtypen, wie Gott am Anfang erschaffen hat".

Es ergibt sich insgesamt die Vorstellung, die Welt der Lebewesen in ihrer Vielfalt sei zu verstehen als ein Ergebnis der Schöpfung von Grundtypen, innerhalb welcher sich dann im Laufe der Zeit eine gewisse Radiation durch Mutation, Selektion etc. entwickelt habe.

Mein Haupteinwand gegen diese Argumentation zielt nicht auf den Glauben an einen Schöpfer, sondern auf die Verzahnung und Verknüpfung von Schöpfungsvorstellungen und biologischer Kausalität. Die Verfasser vermitteln zwar in einem bemerkenswerten einleitenden Kapitel Grundlagen der Wissenschafts- und Erkenntnistheorie, vermeiden aber einen wichtigen Schritt: sie sehen den fundamentalen Unterschied zwischen (natur)wissenschaftlicher und religiöser Denkweise nicht. Ich schlage dazu folgenden Lösungsvorschlag in zwei Schritten vor:

1. Schritt: Sie kennen vielleicht den Versuch, den Zusammenhang von Evolution und Schöpfungsvorstellungen zu veranschaulichen mit der unterschiedlichen Ansicht eines Körpers (beispielsweise Kreis und Rechteck als Abbildungen eines Zylinders) je nach Blickrichtung. Der Gläubige sieht das Wirken von Gott; der Naturwissenschaftler die Kausalität der Evolutionsfaktoren; beide betrachten aber dieselbe Welt der Lebewesen. Es ist dann müßig, darüber zu streiten, wer recht habe: beide beschreiben von ihrem Standpunkt aus „richtig".

2. Schritt: Das eben beschriebene Bild hat einen wichtigen Mangel: beide Beobachter stehen ausserhalb des Beobachteten, beide sind also objektiv. Aber Glaube ist nicht objektiv, er betrifft den Gläubigen selbst in seinem Innersten, er kann eigentlich im tiefsten Sinn nicht mitgeteilt, nur selbst erfahren werden. Nur einer der beiden Betrachter steht ausserhalb und arbeitet objektiv; der andere ist Teil der Schöpfung, er sucht Sinn und Orientierung, was er dabei erlebt ist subjektiv, kann nur er selbst erfahren.

Seine Erkenntnisse sind für ihn zwar wahr, woraus sich aber kein Anspruch ableiten lässt, daß dies auch für Andere so sein muss.

So gesehen ist der (christliche) Schöpfungsglaube keine ergänzende Betrachtungsweise der Natur, aus welcher sich naturwissenschaftlich prüfbare Voraussagen gewinnen liessen wie aus einer wissenschaftlichen Hypothese, wie das die Verfasser meinen. Es geht in der biblischen Schöpfungsgeschichte eben gerade nicht um die Erforschung der Natur, sondern um die Beziehung von Mensch und Gott, um den Sinn des menschlichen Lebens, und allenfalls um die Begründung von ethischen Forderungen für den Umgang mit der Natur 2.

Das Buch nennt sich im Untertitel „Ein kritisches Lehrbuch". Diesem Anspruch wird es aber nicht gerecht, weil dessen Kritik sich weitgehend darauf beschränkt, offene Fragen zu finden, die dann durch die Schöpfungslehre beantwortet werden können.

Das Beispiel aus dem Kapitel Embryologie und Stammesgeschichte macht dies deutlich:

„Das Scheitern HAECKELS und der Stand der gegenwärtigen Forschung...zeigen, daß Deutungen im Rahmen der Schöpfungslehre nach wie vor diskutabel sind...Die Abwandlung ähnlicher Grundprinzipien der morphologischen und funktionellen Entwicklung bei verschiedenen Grundtypen der Wirbeltiere kann einer schöpfungsgewollten Absicht zur Charakterisierung ihrer Individualität zugeschrieben werden." (S. 195)

Die Autoren wissen viel und verstehen es auch sehr gut, dieses Wissen darzustellen. Aber ihre Gefangenschaft im fundamentalistisch-christlichen Glauben zwingt sie zu Vorstellungen und Denkweisen, die nicht mehr sachgerecht sind, weder im naturwissenschaftlichen noch im theologischen Bereich. Zwar deklarieren sie jeweils die Schöpfungsvorstellungen als „Grenzüberschreitung", in der ganzen Anlage des Buches jedoch wird klar, daß diese Grenze aufgehoben werden soll.


1 Reinhard Junker, Siegfried Scherer „Evolution - Ein kritisches Lehrbuch" Gießen: Weyel 1998, ISBN 3-921046-10-6.

2 Dieser Gedankengang ist ausgeführt in: Arnold Benz, Die Zukunft des Universums: Zufall, Chaos, Gott? Düsseldorf: Patmos-Verlag, 1998.

Dr. Hans Peter Weinmann,
Weinbergstr. 23
8623 Wetzikon ZH

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Water of neutralization

Have you ever seen the water that is formed when a base is neutralized with an acid? We perform this experiment to show it.

Materials and Chemicals

1 large test tube
1 Bunser burner
1 test tube tongs
5 ml glacialacetic acid
2 or 3 large copper sulfate (CuSO4 . 5 H2O) crystals
Sodium hydroxide, in pellets

Procedure

Put the copper sulfate (CuSO4 . 5 H2O) crystals inside the large test tube. Hold it with the tongs and dehydrate the crystals by heating them over the Busen burner. Make sure the students observe the colorless crystals. Allow the crystals to cool down a bit and then, add carefully the glacial acetic acid. Add the sodium hydroxide pellets and let the students observe the change of color in the copper sulfate crystals as the neutralization of the acid and base takes place.

Write the equations for the reactions.

 

Risk and cautions

Glacial acetic acid is very corrosive. Avoid skin or eyes contact with it. Use goggles when handling it. If it spills the skin or eyes, rinses throughly with running water and seek medical assistance in the mean time

 

Literature

Koen,M. J., Chemistry in Action 1988 ,Nº. 25, (from IMSTUS News,I(6)), „Demonstrations", p. 27.

Pr. Guillermo Salgado
Universidad Santo Tomás. Santiago .Chile E-Mail. : salgado@interaccess.cl

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Bravo Genève !

Dès 1999, le canton de Genève a introduit dans 10 de ses gymnases (ou collèges) un nouveau type d'enseignement de la chimie : les cours-labo. Il s'agit de cours intégrés aux laboratoires. Les salles de classe peuvent toutes être utilisées comme salles de laboratoire, au gré du maître. L'effectif des classes est de 14 élèves au maximum, et les cours-laboratoire s'étalent sur 2 heures consécutives. Le maître peut intercaler G heure, H heure ou 1 heure de laboratoire à tout moment de son cours. Chaque table de travail est équipée d'un évier, de l'eau et de l'électricité. Et il y a 5 chapelles par classe. Donc chaque élève, ou groupe de 2 élèves, peut quitter un instant ses notes de cours pour effectuer la manipulation préconisée par le maître. Bravo Genève !

Maurice Cosandey


A Swiss Chemist Heading the Federation of European Chemical Societies

At its last General Assembly, FECS appointed Dr. Reto Battaglia, of the New Swiss Chemical Society, as its President Elect. He has been President of the Swiss Society of Food Chemistry and Environmental Chehemistry. Following his studies at ETHZ, Reto Battaglia was a post-doctoral fellow at the University of Manchester, UK, in organic chemistry. In 1973 he joined the cantonal laboratory of Zurich, later becoming deputy head. Since 1989 he has been Director of Migros Laboratories, Zurich.


Perles


Les records de chimie 1998

La plus longue liaison chimique : Re-Re dans (CO)5Re-Re(CO)5 304.1 pm.

La plus courte liaison chimique : HD avec 74.136 pm.

La plus forte simple liaison : T2 avec 447.2 kJ/mol, car H2 n'a que 436 kJ/mol.

La plus faible simple liaison : N-N dans ON-NO2 , avec 40.6 kJ/mol.

Le plus fort oxydant : OF2 , avec Eo = +3.294 V (plus fort que F2 , avec 3.02 V)

Le plus fort réducteur : N3 -, avec Eo=  - 3.608 V (plus fort que les alcalins)

La plus petite molécule chirale : l'éthane doublement marqué CH3CHDT.

Le toxique le plus puissant : la botuline, protéine de masse moléculaire 150'000, créée par une bactérie, dont la dose léthale DL est de 0.1 ng/kg, suivie par la toxine du tétanos, dont la dose léthale DL est de 0.3 ng/kg (1ng = 10 -9 g)

Le produit végétal le plus toxique : la nicotine, avec une DL de 0.3 mg/kg, et la strychnine, avec une DL de 0.7 mg/kg.

Le produit synthétique le plus toxique est KCN, avec 7 mg/kg.

Le colorant le plus vendu est l'indigo, avec 15'000 t/an.

Le pays qui exporte le plus de médicament est l'Allemagne avec 10.9·109 $, devant la Suisse avec 8.5·109 $.

Les compagnies qui ont le plus de valeur sur le marché, calculée en multipliant le nombre de leurs actions par la valeur de chaque action, sont Merck (140·109 $), devant Novartis (118·109 $) et Pfizer (105·109 $).

Si vous voulez en savoir davantage, consultez l'ouvrage où tous ces records sont consignés, et bien d'autres encore :

Hans Jurgen Quadbeck-Seeger, Faust Rudiger, World Records in Chemistry, Wiley-CH 1998, ISBN 3-527-29574-7, Fr. 61. -

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Actualités de la chimie

Viagra au féminin

La drogue miracle Viagra n'est d'aucun secours pour les femmes victimes d'une dysfonction sexuelle, malgré un accroissement du flux sanguin vers le clitoris. Cette disfonction se caractérise par une lubrification insuffisante et des difficultés d'atteindre l'orgasme. Le tissu clitoral contient la même enzyme que celle que le Viagra bloque dans le pénis, ce qui suggère que la drogue pourrait améliorer le flux sanguin dans les organes féminins. Steven Kaplan, de Columbia University, New York, a donné du Viagra à 33 femmes ménopausées qui avaient souffert de disfonction sexuelle pendant au moins 6 mois. Les patientes ont pris 50 mg Viagra trois fois par semaine pendant 12 semaines. Un quart des femmes ont reporté quelque amélioration, ce qui n'est pas mieux que l'effet placebo chez les hommes. Et plus de 80% des patientes ont décliné l'offre de poursuivre le traitement à la fin de la période d'essai. Il faut donc conclure que le Viagra est sans effet réél sur le sexe féminin (New Scientist 2177, 13.3.1999, p.15)


CO2 cristallisé comme du quartz

Quand on comprime du gaz carbonique CO2 à 400'000 atm. et qu'on le chauffe ensuite à 1500°C à l'aide d'un rayon laser, il se transforme en un solide cristallin ressemblant au quartz SiO2. Chaque atome de Carbone est entouré de 4 atomes O, comme dans le quartz selon Choong-Shik Yoo, du Lawrence Livermore National Laboratory (Science 283, p.510). Le CO2 cristallin n'est stable à température ordinaire qu'à très haute pression. Quoique pas aussi atable que le diamant, le CO2 solide est presque aussi dur que lui.


Pansement argenté

Un pansement doté d'une "doublure" d'argent empêche les blessures de s'infecter en tuant les bactéries résistant aux antibiotiques. Un tel pansement est capable de libérer de petites quantités d'ions argent dans la blessure pendant une semaine.

On estime en effet qu'environ 10% de toutes les blessures traitées à l'hôpital s'in-fectent. Le traitement aux sels d'argent permet de désinfecter de telles blessures, mais il faut renouveler souvent le traitement, car l'argent perd vite son activité.

Le noveau type de pansement élibère l'argent très progressivement. Il est formé d'un mince tissu de polyuréthane, dans lequel on a incorporé du phosphate de calcium chargé de 5 microgrammes d'argent par pansement. Le dit phosphate de calcium se dissout très lentement au contact de la peau, en libérant de l'argent. Les essais cliniques ont montré que le taux d'infection tombe de 10% à 2% lorsqu'on passe d'un pansement ordinaire au pansement "argenté". Les essais montrent que ces pansements tue le redoutable staphylocoque doré qui résiste à l'antibiotique méthicilline, selon Andy Coghlan, New Scientist 2007, du 9.12.1997, p.26


Céramiques au hafnium

L'équipe de Dan Rasky, du Centre de Recherches de la NASA, à Moffett Field, en Californie, a découvert une nouvelle classe de céramiques, à base de zirconium et de hafnium, qui résistent à des températures de 2400°C, selon Charles Seife, New Scientist 2177, du 13 mars 1999, p.5. Ces céramiques sont prévues pour recouvrir le fuselage des futures navettes spatiales Shuttle, dont la tuile protectrice ne résiste pas à plus de 1400°C. Cette faible résistance thermique fait que le bouclier thermique actuel est épais de plusieurs centimètres, ce qui en diminue les qualités aérodynamiques. Avec les nouvelles céramiques, on pense pouvoir diminuer l'épaisseur du bouclier à quelques millimètres, ce qui permettra à la future navette Hypersoar de voler comme un avion, au lieu de démarrer comme une fusée, et de revenir au sol comme un planeur inefficace.


Piles solaires

Selon le quotidien 24 Heures du 6.4.1999, la maison Leclanché SA, à Yverdon, s'apprête à commercialiser les cellules photochimiques à énergie solaire, dites cellules Grätzel, et ceci après 5 ans d'efforts. Leur caractéristique la plus originale est qu'elles fonctionnent mieux sous faible luminosité qu'en plein soleil, selon Marcus Wolf, chef du Département recherches de Leclanché.

Techniquement parlant, elles sont constituées d'une sorte de sandwich entre deux électrodes minces : une feuille de titane et une plaque de verre recouverte d'une couche d'oxyde d'étain conductrice et transparente. La plaque de verre conducteur est recouverte de poudre fine d'oxyde de titane TiO2 semi-conducteur, faisant office de diode. Le liquide séparant les deux plaques est une solution de iode I2 et d'un colorant organique X complexe. Ce colorant X a la particularité que, une fois excité à la lumière en X*, il se ionise spontanément en e - + X+. Les électrons créés près de l'anode, traversent les grains de TiO2, créent un courant extérieur, puis retournent à l'autre électrode (cathode) en titane où il sont captés par le iode I2. Finalement, le ion I - ou I3 - formé attire et neutralise le ion X+, ce qui régénère les produits initiaux X et I2. Le cycle peut recommencer.


Mauvais gag

Depuis octobre 1998, de nombreux bureaux, écoles, magasins, et hôpitaux des USA ont reçu une lettre contenant une poudre brune, avec l'indication laconique suivante : "You opened the letter. You are now contaminated with anthrax. Have a nice death !" L'analyse a montré que toutes ces pourdres étaient inoffensives, et que l'opération était un canular. Mais toutes les victimes ont été prises sérieusement : elles ont été déshabillées, désinfectées, et mises en quarantaine le temps voulu, selon New Scientist 2177, p.21, 13.3.1999.

A part son emploi comme arme biologique, l'anthrax est une maladie commune des animaux, causée par des spores qu'émet la bactérie appelée bacillus anthracis. Pour mieux connaître les symptômes et les traitements, on peut consulter www.cdc.gov/ncidod/dbmd/anthrax.htm. Le danger lié à l'emploi de cette arme biologique est décrit dans www.stimson.org/cwc/bwissues.htm.


La chimie bâloise ne pollue presque plus!

 

Le rapport "Sicherheit und Umweltschutz Bei Roche 1998" est éloquent : l'industrie chimique ne pollue presque plus. Voici quelques chiffres issus de ce rapport:

1989
1998
Consommation de matières premières
13'000 t
3'000 t
Production de produits finis
4'000 t
2'000 t
Production de déchets recyclés
7'000 t
10'000 t
Production d'eaux usées
900'000 t
200'000 t
Rejet de métaux lourds dans les eaux usées
1300 t
10 t
Emission de CO2
66'000 t
50'000 t
Emission de solvants organiques dans l'air
1300 t
30 t

En 10 ans, on a diminué la production d'un facteur 2, malgré que le chiffre d'affaires doit avoir sérieusement augmenté. Et pendant ce même temps, on a divisé par 40 les pertes de solvants organiques dans l'air et par 130 le rejet des métaux lourds dans les euax usées. C'est impressionnant !

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